Mittwoch, 18. März 2009

Ein lustiges Buch?

Nun, ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich Ahnung von Literatur oder Büchern habe, bin aber der Meinung, dass es sicherlich förderlich war, dass ich mein Germanistik-Studium abgebrochen habe, da innerhalb diesem die Liebe zur Literatur sicherlich nicht wirklich - beziehungsweise in meinem Sinne - gefördert wird. Ahnung hin oder her, ich habe so viele Bücher und die meisten sind wohl mehrheitlich betrachtet auch literarisch wertvoll und demnach auch meist nicht sehr humorvoll.

Ich denke, dass man sicherlich zwischen Ironie als Stilmittel und Humor differenzien muss; eines meiner Lieblingsbücher, namentlich "Der Verdacht" von Dürrenmatt, beinhaltet viel an Ironie, dennoch ist es nicht humorvoll oder lustig. Gleiches gilt für Kafka. Zwar wurde in letzter Zeit in Bezug auf ihn viel über Humor geschrieben, jedoch ist es nicht der Humor, den man meint, wenn man sich amüsieren möchte. Um Kafkas Humor herauszustellen wird gern auf die Stelle im "Process" verwiesen, in welcher K. innerhalb der Prozessakten pornographische Abbildungen findet; nun, wenn man ehrlich ist, so ist das nicht wirklich humorvoll oder lustig. Sicherlich finden sich in seinem Werk immer wieder Passagen, die einen schmunzeln lassen, aber Humor ist etwas anderes.

Heinz Erhardt hingegen, Heinz Erhardts Werk ist natürlich lustig. Und vielschichtiger als man denkt, wenn auch eher in dadaistischer als in tiefgründiger Hinsicht, selbst wenn sich hierfür Ausnahmen finden. Erhardt ist sicherlich auch nicht harmlos, und ich kann nur jedem empfehlen, sich mal ein Buch von ihm über eBay zuzulegen, kostet alles inklusive wohl nicht mehr als 2,50 € und eignet sich hervorragend als Bettlektüre.

Des Weiteren kann ich als "lustiges Buch" Alexander Spoerls "Memoiren eines mittelmäßigen Schülers" empfehlen, welche die Kindheit und Adoleszenz des Ich-Erzählers in den 30er und 40er Jahren zum Thema haben. Auch dieses Buch ist nicht harmlos, NS-Dikatur und gesellschaftliche Zwänge werden jedoch eben humorvoll, teils am Rande, abgehandelt, wodurch ein realistisches Bild, ein realistischer Teil einer Biografie entsteht.

Mein persönlicher Favorit in der Rubrik "lustiges Buch" sind jedoch Wolfang Hildesheimers "Lieblose Legenden", eines meiner Lieblingsbücher. Diese auf den ersten Blick sinnlosen, sinnverzerrenden und sonderbaren Erzählungen bestechen durch eine wunderbare Sprache, Detailtreue sowie unbedingte Logik und Folgerichtigkeit. Als Beispiel sei die Erzählung "Die Dachwohnung" erwähnt, in welcher eine bestimmte Person eine Dachwohnung in einem Haus bezieht, das eigentlich nicht mehr vorhanden ist. Es ist quasi nur noch die Dachwohnung vorhanden, welche sich auf morschen Streben und maroden Stützpfeilern befindet, und trotz aller Bedenken einfach nicht einstürzen will. Was sie natürlich am Ende doch tut, aber eben erst als der letzte Pfeiler gebrochen ist. Wie sollte es auch anders sein.
Sicherlich besitzen die Erzählungen Hildesheimers - im Gegensatz zur Dachwohnung - einen doppelten Boden, sicherlich lässt sich vieles aus ihnen herausziehen, was ihnen den Humor nimmt - aber zuvorderst sind es erstmal wirklich sehr, sehr lustige Geschichten.

Was man dann aus ihnen macht, ist jedem selbst überlassen.

Was liegt sonst noch an? Nun, der Papst, der alte Arsch, zeichnet sich mal wieder mit todbringenden Aussagen aus. Wenn es nicht so ein trauriges Thema wäre, so könnte man eigentlich nur feststellen, dass er neidisch ist, denn er darf ja nicht. Dirty old man.

Ansonsten hat mich heute die Sonne sehr gefreut; ich war morgens relativ schlecht gelaunt und übermüdet, aber diese Sonne den ganzen Tag über, das war schön. Einfach.

Ich empfehle dazu "Falling Down" von Oasis und einen überheblichen, allwissenden Blick...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen