Mittwoch, 22. April 2009

Über das Schreiben... das Leben

Wenn man ernsthaft schreibt, so mag dies wahrscheinlich in drei Kategorien, Episoden geschehen.

Die erste ist die Hoffnung.

Die zweite ist die Realität.

Die dritte ist die Fatalität.


Wobei letztere nur eintritt, wenn man sich nicht mit der Realität abgefunden hat und sich daher zwischen Hoffnung und Realität gefangen und zerrieben sieht.

Hoffnung ist der Antrieb, zu schreiben. Man erkennt Probleme, seien sie persönlich oder gesellschaftlich, das ist ganz gleich. Man erkennt Probleme und steigt auf die Barrikaden, man prangert an: Hier, das geht so nicht, das ist falsch. Lass(t) es uns anders organisieren! Ich kann meine Gedanken nicht anders formulieren, als in Schrift. Ich kann sie nicht zu Taten werden lassen, aber vielleicht hilft die Sprache. Vielleicht.

Man trifft alsbald auf die Realität. Probleme werden in realen Zusammenhängen gesehen, Lösungen erscheinen [sic!] schwierig. Ist es noch möglich, einfache Situationen wirklich einfach darzustellen, ohne die dahinter liegenden weitreichenden Verbindungen nicht darzustellen? Ironie wird als Mittel entdeckt, als Mittel der Erklärung? Nein, als Mittel der Verklärung. Man wird sich selbst fremd. Jedenfalls dem, was man mal war. Problematische Zustände zu beschreiben, aber keine Lösung dafür zu haben, ist keine schöne Situation.

Fatalität bleibt einzig und allein übrig.

Wenn man sich der eigenen Wahrheit verpflichtet fühlt, so ist der Dialektik letzter Schluss nur die Fatalität.

Was im Endeffekt nur heißt, dass eine eigene Wahrheit fatal ist. Tödlich. Dennoch gibt es keine andere.

Es gibt nur Zurückstecken. Innehalten lässt Angriffe zu, nur wenn man standhaft ist, kann man nieder gerungen werden. Niemals sonst.

Es gibt kein eigenes Leben im Leben.

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