Mittwoch, 17. Juni 2009

Unregelmäßigkeiten bei Wahlen, Bildungsstreik

Ja! Da braucht ihr gar nicht so zu schauen! Nicht nur die Iraner, auch wir haben Unregelmäßigkeiten bei der Wahl festgestellt; wenn auch erst ein paar Tages später...

Man muss sich nur einmal die Balkendiagramme zur Europwahl auf http://www.wahlen.nuernberg.de ansehen; sie sind vollkommen aus der Luft gegriffen. Zudem ist festzustellen, dass meine Piratenpartei keinen Balken bekommen hat, obwohl sie weitaus mehr Stimmen als die Bayernpartei oder die Bibeltreuen Christen bekommen hat. Schaut man sich den Quelltext an, so kann man erkennen, dass sie tatsächlich einen Balken hat. Dieser hat jedoch die Farbe #FFFFFF - und das ist Weiß - gleiches gilt übrigens auch für die DVU.

Und während hier über Farben geschrieben wird, wird man über Twitter von echten und pseudo Iranern dazu gedrungen, sein Profilfoto grün einzufärben, um dadurch ein Statement für die Demokratie im Iran abzugeben. Ein Irrwitz, da die Farbe grün für den Islam steht. Außerdem ist all das Gerede und Getue nur Gschmarr. Reformer sind da im Iran keine unterwegs. Das ist da so wie hier. SPD oder CSU. Beides Scheiße, aber sich wichtig machen.

Und was für eine sog. Unfreiheit soll das denn dort bitte sein, wenn die Leute sich über Twitter zu Demos verabreden?! Irgendetwas ist da ziemlich faul im Staate Iran.



Umgekehrt wird doch erst ein Schuh draus, die hier, die Menschen hier, die würden das doch niemals hinkriegen, einen Bildungsstreik über Twitter zu organisieren.

Leider keine Fotos. Denn ich war nicht dabei.
Ich hatte Uni.

^^
Ich find das lustig.

Jedenfalls. Bildungsstreik hin oder her. Hörte vorhin ein kurzes Streitgespräch zwischen einer ASTA-Vorsitzenden und einem RCDS-Typen. Was soll man sagen, benehmen sich wie Politiker. Und keiner sagt was, und keiner macht was. Sicherlich war es schön, 3500 Leute in Nürnberg. Aber es hat leider nichts zu bedeuten. Es ist nur Kraft, aber nicht Impuls. Hier kann man sich ein Video ansehen, in welchem eine Studentin tatsächlich fordert, dass die Studenten doch einfach mal zwei Wochen der Uni fernbleiben sollten. Ist das ein Witz? Mir wär es lieber, wenn sie mal in jedes Seminar kommen würde, für das sie eingeschrieben sind, und in jedem Seminar auch mitarbeiten würden! Ihre Meinung sagen würden!

Viele konkrete Ziele - wie z.B. Abschaffung der Studiengebühren - sind sinnvoll, auf der anderen Seite habe ich aber auch das Gefühl, dass da irgendwas verwechselt wird.

Es wird sich zum Beispiel über das G8 beschwert, die Schüler hätten keine Zeit mehr für Freizeitaktivitäten. Sie müssten die ganze Zeit nur lernen, sonst kämen sie nicht mit dem Stoff mit. Denn der ist ja der gleiche, nur wird er eben nicht mehr in neun Jahren vermittelt, sondern in acht.

Das ist doch totaler Schwachsinn. Zum einem muss man sich nur mal umgucken, es laufen doch noch genau so viele Gymnasiasten frech-fröhlich durch die Landschaft, wie das vor zehn Jahren war; die springen immer noch durch die Innenstadt, "feiern" am K4 oder sonst wo. Nichts hab ich gelesen von Austrittswellen aus Sportvereinen oder das Discos plötzlich zumachen. Und zum anderen, wenn man mal ehrlich ist, was hat man denn bitte groß gelernt mit 15? Ich meine damit den zeitlichen Umfang. Der hat sich mit dem G8 um 12,5% pro Tag vermehrt. 12,5%!!! Das heißt: Als ich auf der Schule war, hab ich doch nie mehr als eine Stunde pro Tag gelernt, wäre ich jetzt auf dem G8, würde ich demnach eine Stunde und 7,5 Minuten lernen.

Das gleiche ist es bei der Bachelor-Master Geschichte. Abgesehen davon, dass ich das einfach nicht glaube, dass der normale Student akademisch interessiert ist, was hindert ihn denn? Okay - die Studiengebühren, das ist wahr. Die gehören abgeschafft, weil sie asozial sind, das ist klar. Aber selbst wenn es so sein sollte, dass ein modularisierter Bachelor-Studiengang nur Wissen abfragt, was hindert den Studenten an sich daran, sich selbst zu informieren, sich selbst zu interessieren?! Und wer geht denn bitte auf die ganzen Studentenpartys?

Liebe Leute, wie gesagt, es ist etwas faul, aber es ist etwas faul im Staate Staat!
Und das ist der Punkt.

Es scheint mir nämlich irgendwie eher so, dass sich manchereiner seine Karriere nicht mehr so leicht leisten kann, wie es früher einmal der Fall war. Wenn man sich für ein Fach interessiert, dann interessiert man sich doch dafür und da sind einem doch Module egal.

Es ist eine Farce, die Demokratie vortäuscht.

Es ist Unsinn, gegen systemimmanente Probleme anzukämpfen, wenn das System nicht in Frage gestellt wird. Es ist Unsinn.

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