Montag, 27. September 2010

Was ich heute gelernt habe [26.09.2010] (Sounds so distant yet familiar)







1.) Eine Kunst-Installation, in einer der vor Urin triefendsten Unterführungen Nürnbergs, welche in unmittelbarer Nachbarschaft der Königstorpassage mit einem großem Banner "Heroin" Konsumräume verspricht, ist wahrscheinlich nicht die beste Idee.


2.) Die Bundesregierung hat Humor: 5 Euro. Tatsächlich finde ich das sogar wirklich lustig; wer sich darüber aufregt, sitzt wohl beschützt in Verdun.

3.) Wehmut. Der Film über das Künstlerhaus, das Komm, das K4 hat mich berührt - und nicht nur weil der ehemalige Leiter eine Reihe vor mir saß. Angeschlagen zeigte nicht nur er sich (ihm ist da jedoch keinerlei Vorwurf zu machen, nur höchster Respekt zu zollen), angeschlagen zeigte sich an diesem Fest-Wochenende das ganze Künstlerhaus; strauchelnd, kurz vor dem Knock-Out, möglicherweise dieses auch schon längst. Totenstille. Das war kein Fest. Das war ein Abgesang; die ganzen Banden, die ganzen Flaschen; die Koketterie mit unsichtbar gewordenen Labels...  nein, das ist nicht gut. Die könnten auch mal was anderes erfinden, außer sich zu betrinken und zu tanzen. Alt genug sind sie allemal.

4.) Es gibt auch schöne Erinnerungen. Sie allerdings immer und immer wieder nachzuholen, ist der Mühe nicht wert.


5.) Es gibt auch erinnerungswert Schönes.


6.) Mit der Erkenntnis ist es nicht so weit her. Leider kann man wohl nur das erkennen, was man erkennen will.


7.) Ein Lächeln ist immer noch weitaus beliebter als ein Lachen. 
Und wird auch belohnt.


Pmpn - King Creole [The Scene] by djalminho

[Um den Sonntag zu würdigen, gab es in dieser Stadt nicht nur Sonntagszeitungen. Nein, es gab auch die immer mehr um sich greifende Mode, den Samstagabend ausfallen zu lassen. Diese Unart zeitigte irgendwann die Folge, gar nicht mehr zu schlafen. Glücklicherweise allerdings - hatten diese Tiere ohnehin keine Träume mehr.]

Freitag, 24. September 2010

Was ich heute gelernt habe [23.09.2010]





1.) Die Zeit ist auf dem Wege der Erkenntnis, denn sie titelt heute: "Wie politisch bin ich noch?"
Gute Frage.

2.) Der Unterschied zwischen dem, was man verstanden haben wissen will, und dem, was gehört werden mag, ist kaum auszumessen.

3.) Ganz egal, woran ich gerade denke, am Ende denke ich immer nur an dich.












[Das alles ist nur so tragisch, da man die Personen kennt, die daran teilnehmen; ich wiederhole noch einmal, dass es sinnvoller ist, sich auf die Sache zu konzentrieren, dann jedoch aber bitte nicht vor Personen zurückzuschrecken, die die Sache nur tangieren. Da wir uns immer und immer wieder berühren werden, sollten wir im vorhinein klären, was wir denn wollen, was wir abgeben können, was wir für uns behalten können. Es gilt nicht, um Himmels Willen Mitstreiter zu finden. Es gilt, gesamtgesellschaftliche Kritik als "Denk' Mal" zu errichten.]

Mittwoch, 22. September 2010

Was ich heute gelernt habe [21.09.2010]





1.) Angeblich seien Politiker nicht die besseren Banker; Journalisten dann allerdings auch nicht.

2.) Der Weg zum Erfolg ist manchmal einfacher, wenn man die Gegner vernachlässigt. Der Erfolg ist damit jedoch nicht gegeben.

3.) "Selbstbewusstsein, ein sozusagen emporgerichteter junger Mann, emotional aber unterkühlt; das prägt auch den Blick in die Welt. Schauen Sie: Richtig Philosophie entsteht eigentlich erst dann, wenn man einen gewissen Dissenz hat zu dem Selbstverständlichen des Lebens. Man muss mindestens so weit distanziert sein, dass man überhaupt staunt. Und diesen Blick, ein Zaungast einer Party zu sein, dann erst fällt einem einiges auf. Und dieser Zaungast einer Party, der selbstbewusste Zaungast einer Party, so ist Schopenhauer groß geworden." (Rüdiger Safranski am 20.09.2010 im NDR über Schopenhauer)

4.) Daten statt Taten^^ (oder vice versa)


Philipp Neumann - Darkness At Noon [Demo, 12.10.2005]
by djalminho

Das Gefühl, es implodiert einem der Kopf. [...] Das Gefühl, das Leben fährt - fort. 
Das ist eigentlich nicht mehr da.

Und ab und an, da vermisst man es dann doch, denn man möchte doch zu gerne immer alles erfahren, alles bei sich wissen, was einem gehört. Nicht loslassen, was man kennt und weiß; das soll nicht gehen, da man es jetzt versteht. Nur weil man es versteht. Der Terrorist der eigenen Seele soll nicht verschwinden, ohne dass er Adieu gesagt hat, ohne dass er die Kombination genannt hat. 

Ein wenig Spielraum soll bleiben.

Und der bleibt. 

Die Straßen sind voller Blei, die Mütter sind Mündungen.
Den Kopf hoch und den Überblick behalten.

Für das, was wirklich ist. 









Dienstag, 21. September 2010

Was ich heute gelernt habe [20.09.2010]





1.) Aufheben ist nur eine Art Aufgabe.

2.) Jerry Lee Lewis wird auch nicht besser.

3.) Der Computer allerdings, der weiß es besser (Sellerie = 0,59 €, da im Angebot).

4.) Schopenhauer hatte eigentlich nichts gegen Frauen, er hatte nur keine.

[Die Richtung, welcher man folgt, ist oftmals nicht die, deren Ziel man erreicht.]


 
Philipp Neumann - Auch du gehörst dem Führer [Demo, 19.07.2007]
by djalminho


Auf der anderen Seite, sollte man eben jene nie vergessen.








Dienstag, 14. September 2010

Community

Was seit jeher fraglich erschien, ist die Einteilung von Menschen in Gruppen; seien sie bedingt durch Alter oder Gesundheit, durch Aussehen oder Ausdruck, durch Können oder Lust, durch Wissen, Handwerk oder institutionell bedingter Ausweise.

Während eines Spaziergangs stellte sich die Frage des Alters. Jemand hatte Geburtstag und anlässlich dieser Tatsache, war es wohl unumgänglich, dieses Thema nicht anzureißen. Da sich der Großteil der Gesellschaft in einem nicht gesetzten Alter befand, sah sich der Jubilar wohl außer Stande, es sich nicht nehmen zu lassen, die Thematik selbst anzusprechen, beziehungsweise die seiner Meinung nach damit zusammenhängenden körperlichen Erscheinungen, welche er als oder zum Anlass nahm, darüber das Alter zu definieren, nämlich als negativ, als schlecht.

Man mag diese Person grundsätzlich nicht bedauern wollen; seine Lebensgefährtin ist äußerlich weitaus hübscher, als man es ihm zugetraut hätte, zudem ist er seinen Weg gegangen - einen Weg zwar, den man mit ehrlicher Zunge als weit gefehlt bezeichnen kann, aber wann kann man das nicht, wann möchte man das nicht tun, immerhin ist er ihn aber gegangen. Dies sollte man jedem anrechnen, beziehungsweise auf der Haben-Seite verbuchen, bevor man mahnend den Rotstift ansetzt.

"Wir werden alt", hieß es, als man ringsum nur ausgesprochen von sich selbst gelangweilte junge Menschen sah, deren Potenzial darin bestand, im Kampfe gegen eine Digital-Uhr den Kürzeren zu ziehen. Ein Spiel, bei welchem man in Gedanken eine vorgegebene Anzahl von Sekunden herunterzählt, um dann im Vergleich zur tatsächlich vergangenen Zeit eine gewisse Einordnung zu erfahren.

Die Unterhaltungen handelten von Vergangenem oder Gegenwärtigem, welches allerdings jeweils einzuordnen war in Erfahrungen, die abgeschlossen sind.

Die Angst vor dem Alter ist grundsätzlich das Alter selbst und zwar in Person der sog. alten beziehungsweise älteren Menschen, welchen man ausgesetzt wird oder sich selbst aussetzt. Angst (und aber auch Schutz) vor dem Alter ist somit wohl hausgemacht und deren Folgen nur Ausrede für eine gewisse Selbstverliebtheit, welche man in Klischees lebendig werden lässt.

Es ist oftmals kein Grund vorhanden, sich anders zu fühlen; man will es ja auch nicht; es ist oftmals kein Sinn vorhanden, sich anders zu fühlen, denn man ist es ja nicht. Ab und an allerdings, da fühlt man sich wohl, und sei es einzig und allein des Wissens darum, dass man es doch eingehalten hat, das Versprechen. Nein, nein, mitnichten hat man etwas erreicht, hat man irgendetwas geschaffen oder geschafft, auf das man stolz sein könnte - aber, und das ist vielleicht wichtiger, man hat sich auch nicht durchreichen lassen, man hat sich nicht gehen lassen; man ist schon selbst gegangen.

Während anderswo das Oberflächliche betrachtet und möglicherweise auch schichtweise untersucht wird, und zwar tatsächlich, so hat man doch ab und an wenigstens durch eigenes Zutun viel mehr gesehen.

Manchmal kann es nichts schöneres geben, als morgens um fünf an einer Straßenecke [sic!] zu stehen und mal eben P=NP aus dem Ärmel zu schütteln und jemandem neben sich zu wissen, der davon zwar sehr viel mehr versteht, aber im Grunde auch nicht mehr wissen will, als dass man eben an der gleichen Straßenecke steht.

Donnerstag, 9. September 2010

Pattjomkimsche Dörfer

Es war heute, da ich den Unterschied zwischen Patt und Matt wirklich kennenlernte.
Kennenlernen musste.

Das Matt, also das Schach-Matt (auch als Schach-Mattii bekannt) im Weiteren, ist eine klare Angelegenheit: Im Matt befindet man sich, wenn man bedroht ist, aber keinerlei Möglichkeit hat, der Drohung auszuweichen. Ein Matt kann nach langem Spiel enstehen, aber auch auch relativ früh. Schuld ist man immer nur selbst und das Auskommen des Matts ist die Niederlage.

Das Auskommen des Patts hingegen ist vordergründig und regelmäßig keine Niederlage. Ein Patt bezeichnet eine Situation, in welcher es dem eigentlich unterlegenen Spieler unmöglich ist, das Spiel zu gewinnen, der Gegner allerdings auch nicht in der Lage ist, den König, ich verwende hier die Sprache des sog. Schachs, davon abzuhalten, einen ungültigen Zug zu ziehen, sprich: sich selbst dem Suizid zu verantworten, was nach den Regeln dieses Schachs ungültig ist.
Und weise.

Allerdings, das muss man festhalten, ein Patt bedeutet ein Remis; beide Parteien können das Schlachtfeld erhobenen Hauptes verlassen; in meiner Wirklichkeit sind wir tot.