Dienstag, 30. November 2010

Bericht über die Aufstellung der letzten - inhaltlich jedoch leeren - Tage von Grün, verfasst in einem seltenen Moment außerordentlicher Gesetztheit [Teil 6]




Nach all den Zeiten, Gewohnheiten und Unfällen ließ sich Grün bei genauerem Hinsehen weder durch das Stolpern, das launige Stieren noch durch die immerfortwährenden Wiederholungen der Selbstjustiz ablenken. Das, was sich schon in altertümlichen Schriften abzuzeichnen drohte, stets immer und immer wieder antizipiert wurde - und dies sogar auch im tatsächlichen Sinne, bedenke man doch all die Prozesse der Auslotung, welche Grün schief und schepp ins Stammbuch geschrieben wurden - geriet nun alsdann zur altertümelnden Falle.

Im Ursprung hatte es geheißen, dass eine gewisse Idee - oder sagen wir lieber: Perspektive - gepaart mit fortschrittlich-materialistischer Philosophie, den Berg unzumutbarer Phantasien dem Wanderer als Tunnel erscheinen lassen würde, so er sich denn jemals des Anblick des selbigen getraute.



All die Briefe, die so wohl geschriebenen und erhaltenen Fragen und Antworten, die bar jeder Motivation herausgekramt und korrekt sortiert Geschichtsunterricht erteilen wollten, brannten schon wieder lichterloh; all die Kriege, die nur mehr geschriebenen und erhaltenden Sagen und Forderungen, die unweit dieser einen Motivation aus dem Fleisch gerissen und wohl konnotiert Sachunterricht leisten wollten, weinten schon wieder trockene, müde Tränen der Einweglosigkeit, Sympathien hegend gegenüber Feinheiten des Lebens, welche sich nur durch oder in Tatsachen ausdrücken lassen.



Einem Druck, welchem Grün nun dann doch nicht mehr den nötigen Sinn und die bleiche Kraft entgegensetzen konnte, welcher es bedurft hätte, wenigstens prustend und wild um sich schlagend eine gewisse Aufmerksamkeit zu erregen, die, falls substantiell betrachtet, möglicherweise nicht nur das ein oder andere hämische Grinsen oder Hochziehen von Augenbrauen zum Ausdruck gebracht hätte.

Jedoch, hier waren mittlerweile keine Geschenke mehr zu machen. Die in den letzten Wochen und Monaten abnehmende, schier unerträglich blendende treue Dunkelheit machte mehr und mehr einem literarisierten Glanz Platz, welcher immer öfters den Kniefall zum täglichen Ritual werden ließ.

Auf dem Boden der Tatsache blieb nur noch die Möglichkeit, den Inhalt der aufgelesenen Zigarettenstummel rücklings liegend seiner Verpackung zu entledigen.

Viva Las Vegas!

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