
Ich mache mir schon Sorgen um Menschen, meist konkret, mal abstrakt. Wieso mag jemand keinen Wissens-Test machen, wenn ich das vorschlage? Wieso schreibt jemand Tagebuch, wenn er sonst nichts zu sagen hat? Wieso hat jemand sonst nichts zu sagen? Ich hörte im Radio eine ältere Einwohnerin Gräfenbergs, welche in Bezug auf die Nazi-Aufmärsche meinte, dass sie davon nichts wissen wolle, sie wolle ihre Ruhe haben. Wieso ist es möglich, dass diese Frau so denkt, wieso ist es möglich, dass ich das nicht nur verstehen und nachvollziehen, sondern auch gutheißen kann, wenn auch aus anderen Gründen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir leider in der großen Welt verloren sind. Es bestehen nur zwei Möglichkeiten, am Leben teilzuhaben, und eben nicht Tagebuch zu schreiben, eben nicht in seiner eigenen angeblichen Unzulänglichkeit zu versickern. Teilhabe am Leben bedeutet nicht, an seinem eigenen Leben teilzunehmen, Tennis zu spielen oder DVDs auszuleihen. Teilhabe am Leben bedeutet, seinen Teil einzubringen, seinen Teil am Leben zu haben.
Meiner Ansicht nach sind beide Wege legitim, doch leider sind sie derzeit beide zum Scheitern verurteilt. Wählt man die Aktion, ist man sich treu, aber man kann nur verlieren. Wählt man die Reaktion und ist sich treu, so ist man verloren. Schade eigentlich. Denn: Wählt man keines von beidem, so wird man zum Held, als Antifa-Straßenkämpfer gegen Polizisten zum Beispiel oder aber auch als Harald Schmidt, Dieter Bohlen und Jürgen Klinsmann. Dann bleibt noch das nichts.
Das sind vermutlich wir.

Ich finde das tragisch. Fallhöhe und so... und dass es dann auch noch über eBay für 1 Euro oder so verscherbelt wird, das Buch und die Widmung.

Eine der besseren Widmungen findet sich in der Schönfeld-Übersetzung des "Fängers im Roggen", welche ich vorletztes Jahr geschenkt bekam...

(Und wehe, jemand lacht darüber, dass ich diese feuchten Toilettentücher kaufe, die sind nämlich echt klasse!!)
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